Die finanzielle Stimmung in der Schweiz hat sich im Vergleich zu den Vorjahren leicht aufgehellt.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch erwarten 27 Prozent
der Befragten, dass sich ihre finanzielle Situation im Jahr 2026 verbessern wird. Ein Jahr zuvor lag
dieser Anteil noch bei 22 Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil der Personen, die mit einer
Verschlechterung rechnen, gesunken: von 27 Prozent auf aktuell 24 Prozent. Die Hälfte der
Befragten geht jedoch davon aus, dass sich an der eigenen finanziellen Lage im kommenden Jahr
wenig ändern wird. «Mehr Leute hoffen auf Besserung. Die Grundhaltung bleibt aber zurückhaltend.
Insgesamt überwiegt die Erwartung von Stabilität», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn. Einkommen aus eigener Kraft als Schlüssel zur Verbesserung Entscheidend ist,
worauf die Optimistinnen und Optimisten ihre Hoffnung stützen. Die Umfrage zeigt klar:
Verbesserungen werden vor allem im eigenen Erwerbsleben erwartet: 31 Prozent der Optimisten
hoffen auf einen höheren Bonus oder eine Lohnerhöhung – bei sich selbst oder beim Partner. 28
Prozent rechnen mit einem besser bezahlten Job, etwa durch einen Stellenwechsel oder eine
Beförderung. Andere mögliche Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle. Nur wenige
Befragte gehen davon aus, dass sich ihre finanzielle Lage dank sinkender Kosten, politischer
Massnahmen oder staatlicher Entlastungen spürbar verbessert. «Die Menschen setzen auf ihre
beruflichen Chancen», kommentiert Kuhn. «Das zeigt Vertrauen in den Arbeitsmarkt und auch, dass
kaum mit strukturellen Entlastungen gerechnet wird. Der finanzielle Optimismus ist klar einkommens-
und leistungsgetrieben Je jünger, desto grösser die Hoffnung auf finanzielle
Verbesserungen Besonders ausgeprägt ist der Optimismus bei jungen Erwachsenen. In
der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen erwarten 45 Prozent für 2026 bessere Finanzen. Bei den 36-
bis 55-Jährigen sind es noch 23 Prozent, bei den über 56-Jährigen lediglich 11 Prozent. Diese
Zurückhaltung bei den Älteren besteht trotz der Tatsache, dass Pensionierte 2026 erstmals eine
zusätzliche, 13. AHV-Rente erhalten. Kuhn ordnet die Unterschiede ein: «Junge Personen
stehen oft am Anfang ihrer Karriere. Sie rechnen mit Lohnerhöhungen, Bonuszahlungen und neuen
Chancen. Das erklärt den Optimismus, birgt aber auch das Risiko, langfristige Herausforderungen zu
unterschätzen – insbesondere bei der Altersvorsorge.» Ältere beurteilen ihre Lage
nüchterner Ältere Erwerbstätige und Pensionierte schätzen ihre finanzielle Zukunft
deutlich vorsichtiger ein. Ihre Einkommen steigen kaum noch, während fixe Ausgaben wie
Krankenkassenprämien oder Wohnkosten hoch bleiben. «Ältere Personen wissen relativ genau,
welche Einnahmen sie künftig haben werden», sagt Kuhn. «Das führt zu weniger Optimismus und oft
zu einer realistischeren Einschätzung.» Einkommen, Bildung und Wohnort prägen die
Erwartungen Neben dem Alter beeinflussen auch andere Faktoren die finanzielle
Erwartungshaltung, etwa das Einkommen: 33 Prozent der Befragten mit einem Haushaltseinkommen
über 8’000 Franken pro Monat erwarten eine Verbesserung, während es bei einem Einkommen bis
4’000 Franken nur 20 Prozent sind. «Wer finanziell besser aufgestellt ist, rechnet eher mit weiterem
Spielraum», sagt Kuhn. Auch höher Gebildete blicken häufiger optimistisch nach vorne als
Personen mit niedriger oder mittlerer Ausbildung. Zudem zeigen sich Stadtbewohnende
zuversichtlicher als Menschen in Agglomerationen oder ländlichen Regionen – trotz hoher
Wohnkosten. Krankenkassen und Wohnen belasten Pessimisten Wer für
2026 eine Verschlechterung erwartet, nennt klare Gründe: Rund drei Viertel der Pessimisten führen
steigende Krankenkassenprämien an. Fast ein Drittel der negativ Gestimmten rechnet mit höheren
Mieten oder steigenden Hypozinsen. «Steigende Fixkosten bleiben der grösste Unsicherheitsfaktor.
Sie engen den finanziellen Spielraum vieler Haushalte ein», so Kuhn. Methodik Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von
comparis.ch im November 2025 unter 1’039 erwachsenen Personen in allen Regionen der Schweiz
durchgeführt. Weitere Informationen: Michael Kuhn
Consumer-Finance-
Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail:
comparis.ch
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