Littering hat negative Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Wirtschaft: Herumliegender Abfall
reduziert die Lebensqualität sowie das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und verschlechtert das
Image eines Ortes. Er verunreinigt nicht nur Boden, Pflanzen und Gewässer, sondern verursacht
auch hohe Kosten: In der Schweiz werden jährlich rund 200 Millionen Franken für die Beseitigung
von Littering ausgegeben. Die gute Nachricht ist, dass Littering in der Schweiz seit zehn Jahren
kontinuierlich abnimmt. Das zeigen die Ergebnisse der jährlichen Umfrage des Schweizer
Kompetenzzentrums gegen Littering IGSU. Die Befragung wird seit 2015 durchgeführt und
dokumentiert seit Beginn eine stetige leichte Verbesserung. «Von 2015 bis 2019 zeigte sich in der
Schweiz jedes Jahr eine leichte Entspannung der Littering-Situation. Im Jahr 2020 konnten wir
aufgrund von Corona keine Umfrage durchführen. Nach einer Stagnation der Littering-Situation im
Jahr 2021 setzt sich der Trend hin zu einer Verbesserung der Littering-Situation aber seit 2022 fort»,
zieht IGSU-Geschäftsleiterin Nora Steimer Bilanz über das letzte Jahrzehnt. Befragte
stören sich mehr an Littering 2025 haben die IGSU-Botschafter-Teams in 31 Städten und
Gemeinden in der ganzen Schweiz 2776 Personen zur Littering-Situation befragt. Dieses Jahr waren
7,4 Prozent der Befragten der Meinung, dass am Ort der Befragung «eher viel» oder «viel» gelittert
wird, 2024 waren es noch 8,3 Prozent. Im Hinblick auf Littering in der gesamten Schweiz hat sich die
Situation über viele Jahre hinweg deutlich verbessert: Während 2015 noch 25 Prozent der Befragten
der Ansicht waren, dass in der Schweiz «eher viel» oder «viel» gelittert wird, hat sich die Zahl
innerhalb von zehn Jahren auf 12,5 Prozent halbiert. Seit 2023 wird die Frage, wie stark sich
die Befragten von Littering gestört fühlen, auf zwei spezifischere Fragen ausgeweitet: Die Befragten
müssen einerseits angeben, wie gestört sie sich vom Littering in der gesamten Schweiz fühlen, und
andererseits, wie störend sie das Littering am Ort der Befragung empfinden. Während sich 2024 noch
20 Prozent von Littering vor Ort gestört fühlten, stören sich heute 25 Prozent «eher stark» oder
«stark» daran. Insbesondere in der Deutschschweiz ist der Anstieg von 2024 (M = 2,5) zu 2025 (M =
3,0) deutlich, obwohl das geschätzte Ausmass des Litterings vor Ort in der Deutschschweiz sogar
minimal abgenommen hat (M2024 = 2,0, M2025 = 1,9). Auch im Hinblick auf die gesamte Schweiz
stören sich 2025 wieder leicht mehr Befragte an Littering als vor einem Jahr: Während sich 2024
noch 65 Prozent «eher stark» oder «stark» an Littering in der Schweiz gestört haben, waren es 2025
knapp 68 Prozent. Alterseffekt wird deutlich Dass sich die Befragten trotz
konstantem Littering vor Ort mehr an Littering stören, könnte gemäss dem Umweltpsychologen Ralph
Hansmann von der ETH Zürich auf höhere Erwartungen an die Mitmenschen und an die
Reinigungsleistungen zurückzuführen sein. Der gestiegene Sauberkeitsstandart liege möglicherweise
an den verschiedenen öffentlichen Sensibilisierungsaktivitäten gegen Littering. Auffällig sind zudem
die unterschiedlichen Wahrnehmungen verschiedener Generationen: Personen, die über 50 Jahre alt
sind, empfinden die Littering-Situation eher schlechter als im Vorjahr, während Befragte unter 30 eher
eine Verbesserung wahrnehmen. Die älteren Generationen nehmen nicht nur mehr Littering wahr, sie
fühlen sich auch eher gestört davon. «Auch wenn das Littering stetig leicht abnimmt oder stagniert,
sind wir noch lange nicht am Ziel», betont Nora Steimer. «Solange noch immer Abfall in der Natur
landet, müssen wir weiterhin Massnahmen umsetzen, die die Bevölkerung für die Folgen von Littering
sensibilisieren und zu Verhaltensänderungen motivieren.» Deshalb engagiert sich die IGSU seit
vielen Jahren auch in der wissenschaftlichen Forschung. Seit zwei Jahren untersucht sie
beispielsweise in einer grossen Schweizer Littering-Studie, welche Massnahmen in welchen
Situationen gegen Littering wirken. Im Sommer 2025 wurden die ersten Feldexperimente
durchgeführt: Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen der Hochschule für Angewandte Psychologie
FHNW untersuchte die IGSU die Wirkung von verschiedenen Anti-Littering-Massnahmen in
«Picknick- und Freizeitzonen» in neun Schweizer Städten. Die Resultate werden Anfang 2026
publiziert. Im kommenden Jahr werden Feldexperimente im Setting «Verpflegungszonen rund um
Take-Aways» durchgeführt, 2027 sind Experimente im Setting «Überlandstrassen» geplant.
Kreative Installationen und tierische Unterstützung Nicht nur die IGSU entwickelt
laufend neue Massnahmen gegen Littering, auch die Schweizer Städte und Gemeinden gehen oft
neue Wege und setzen dabei auch auf unkonventionelle Mittel: Der Zweckverband der Zuger
Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen Zeba setzt laut Clea Winter von der
Fachstelle für Littering zum Beispiel neben Klebern und Plakaten auch auf kreative Installationen: So
sorgen unter anderem überdimensionierte Zigarettenstummel, eine Stummel-Badewanne,
Abstimmungs-Aschenbecher oder freche Hundekot-Fähnchen für Aufmerksamkeit. Auch Chur zeigt
sich innovativ: Ab 2026 erhält der Werkhof Unterstützung vom sogenannten «Dreckspatz»: «Der
Comic-Vogel in Werkhofkleidung mischt sich mit Humor und klaren Worten in Entsorgungsfragen ein
und zeigt, dass Aufklärung auch mit Charme, Farbe und einem Augenzwinkern funktioniert», verrät
Dario Krättli, Leiter Werkbetrieb der Stadt Chur. Offen für unkonventionelle Ansätze ist auch die Stadt
Zürich: «Regelmässige Aktionen und Kampagnen geben immer wieder neue Impulse – dieses Jahr
beispielsweise ein Versuch mit Einweg-Aschenbechern», erklärt Michael Ultsch, Leiter Stadtreinigung
bei der Stadt Zürich. Die Versuchsanlage wurde an einem Runden Tisch von Bund, Tabakindustrie,
Detailhändlern, Umweltverbänden, Kantonen und Gemeinden beschlossen und unter anderem in der
Stadt Zürich durchgeführt, um dem Littering von Zigarettenstummeln entgegenzuwirken.
Es braucht einen langen Atem Die Stadt Renens geht unter anderem mit
wiederverwendbarem Geschirr gegen Littering vor: «Beim Festival Festimixx 2025 mit 15'000
Besuchern an einem Wochenende, gaben die Imbissstände und Bars ausschliesslich
wiederverwendbares Geschirr aus», freut sich Frédéric Schweingruber von der Abteilung Nachhaltige
Entwicklung der Stadt Renens. Und in Basel-Stadt kommt seit diesem Jahr ein neues
Massnahmenpaket gegen Littering zum Tragen, bei welchem herumliegender Abfall unter anderem
durch gezielte Sensibilisierung, konsequente Ahndung und eine optimierte Entsorgungsinfrastruktur
verhindert werden soll, wie Timo Weber, Leiter Abteilung Abfall und Rohstoffe des Kantons Basel-
Stadt, mitteilt. Dass es im Umgang mit Abfall einen langen Atem braucht, weiss auch Clea Winter
vom Zeba: «Zwar stagniert das generelle Littering dank zahlreicher Massnahmen – doch Kleinabfälle
wie Zigarettenstummel, Snus-Beutel oder Vapes sind nach wie vor in unverantwortbaren Mengen zu
finden.» Deshalb steht auch das Schweizer Kompetenzzentrum gegen Littering IGSU den Städten
und Gemeinden weiterhin mit bewährten und neuen Massnahmen sowie wissenschaftlichen
Erkenntnissen zur Seite. Zitate Clea Winter, Fachstelle für
Littering, Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen
Zeba «Mit unserer Kampagne ‹Für en suubere Kanton Zug› setzen wir ein
Zeichen gegen Littering: mit Klebern und Plakaten – dazu kreative Installationen wie
überdimensionierte Zigarettenstummel, Stummel-Badewanne, Abstimmungs-Aschenbecher oder
freche Hundekot-Fähnli. In Schulen sprechen wir mit der nächsten Generation. Bei Aktionen mit
Firmen, Vereinen, Asylsuchenden und Bevölkerung – etwa der «Lorze-Putzete» – zeigen wir: Jeder
Beitrag gegen Littering zählt! Zwar stagniert das generelle Littering dank zahlreicher Massnahmen –
doch Kleinabfälle wie Zigarettenstummel, Snus-Beutel oder Vapes sind nach wie vor in
unverantwortbaren Mengen zu finden. Lasst uns gemeinsam dranbleiben: für en suubere Kanton
Zug, für en suuberi Schwiiz, für en suuberi Welt.» Frédéric Schweingruber,
Nachhaltige Entwicklung, Stadt Renens «Die Stadt Renens fordert Veranstalter
dazu auf, wieder verwendbares Geschirr einzusetzen. Beim Festival Festimixx 2025 mit
15'000 Besuchern an einem Wochenende, gaben die Imbissstände und Bars ausschliesslich
wiederverwendbares Geschirr aus. Weiter engagieren sich in Renens auch die Schülerinnen und
Schüler sowie die IGSU-Botschafter-Teams gegen Littering. Seit mehreren Jahren unterstützt die
Stadt Renens auch eine monatliche Abfallsammelaktion, die von zwei Einwohnerinnen ins Leben
gerufen wurde und an der sich mehrere Freiwillige beteiligen.» Michael Ultsch,
Leiter Stadtreinigung, Stadt Zürich «Die Stadt Zürich begegnet dem Thema
Littering aktiv: Entsorgungsinfrastruktur und Reinigungsintervalle werden laufend dem Bedarf
angepasst. Regelmässige Aktionen und Kampagnen geben immer wieder neue Impulse – dieses
Jahr beispielsweise ein Versuch mit Einweg-Aschenbechern. Insgesamt bewegt sich das
Sauberkeitsniveau in der Stadt Zürich konstant auf hohem Niveau. Die Bevölkerung meldet engagiert
unentdeckte Verschmutzungen, die Stadtreinigung reagiert schnell und zuverlässig. So sorgen die
Bevölkerung und die Stadtverwaltung Hand in Hand für ein sauberes, lebenswertes Zürich.» Timo Weber, Leiter Abteilung Abfall und Rohstoffe, Kanton Basel-Stadt
«Mit dem neuen Massnahmenpaket gegen Littering, das der Regierungsrat im Frühling
verabschiedet hat, setzt der Kanton Basel-Stadt ein klares Zeichen für mehr Sauberkeit und
Lebensqualität im öffentlichen Raum. Durch gezielte Sensibilisierung, konsequente Ahndung und eine
optimierte Entsorgungsinfrastruktur soll das Bewusstsein in der Bevölkerung gestärkt und Littering
nachhaltig reduziert werden – für eine saubere, attraktive und lebenswerte Stadt für alle.»
Dario Krättli, Leiter Werkbetrieb, Stadt Chur «Littering bleibt in Chur ein
Dauerthema – mit Plakataktionen auf Schulhöfen, Hinweisen auf Entsorgungsfahrzeugen, Clean-Up-
Days und Raumpatenschaften setzt die Stadt seit Jahren klare Zeichen gegen Abfall im öffentlichen
Raum. Ab 2026 erhält der Werkhof nun sympathische Unterstützung vom frechen ‹Dreckspatz›: Der
Comic-Vogel in Werkhofkleidung mischt sich mit Humor und klaren Worten in Entsorgungsfragen ein
und zeigt, dass Aufklärung auch mit Charme, Farbe und einem Augenzwinkern funktioniert – mit
erhobener Feder aber ohne erhobenen Zeigefinger.» Medienkontakt IGSU
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