Immer wieder kommt es im Bobsport zu Stürzen, bei denen sich die Insassen schwer verletzen.
Im Rahmen der diesjährigen Pressekonferenz des Deutschen Bob- und Schlittenverbands (BSD) im
Allianz Zentrum für Technik (AZT), stellten der Verband gemeinsam mit den Expertinnen und
Experten des AZT die aktuellen Ideen und Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Sicherheit
für die Bob-Insassen vor. Neben der Vorstellung der Sportlerinnen und Sportler, die auf dem Weg zu
ihren ersten Fahrtests für die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 im AZT Halt machten,
stand im Mittelpunkt die Weltpremiere des Allianz Safety Sled mit dem neuen HIP-System (Head
Impact Protector) zur Vermeidung von Kopfverletzungen bei den Athletinnen und Athleten.
Ganzheitliches Sicherheitskonzept zur Erhöhung der Athletensicherheit "Wir sind
Experten für die Insassensicherheit in Autos und können deren Prinzipien in den Bobsport
übertragen. Die aktuellen Bobs sind von der Sicherheit her gesehen vergleichbar mit offenen Autos
aus den 60er Jahren. Daher entwickeln wir gemeinsam mit dem BSD ein ganzheitliches
Sicherheitskonzept. Dieses umfasst sowohl den Schutz des Kopfes, die Verhinderung des
Herausschleuderns der Sportler und Sportlerinnen nach einem Sturz, die Möglichkeit den Bob
abzubremsen sowie die Verbesserung der Schutzkleidung und des Helms", erklärt Carsten
Reinkemeyer, Leiter Sicherheitsforschung im AZT. Weltneuheit: HIP-System für besseren
Kopfschutz Eine neue Sicherheitszelle im Bob soll direkte Einwirkungen auf die
Insassen verhindern. Sie gewährleistet einen sicheren Raum für die Athletinnen und Athleten. Die
offene Bauweise des Bobs erfordert, ähnlich einem Cabrio, bei dem durch den Frontscheibenrahmen
und den hinteren Überrollbügel eine Sicherheitszone ohne Dachstruktur geschaffen wird, eine
vordere und hintere Struktur, die Kräfte von den Athletinnen und Athleten fernhalten kann. Neu im
Bob ist zu diesem Zweck der Head Impact Protector (HIP) vorne, der unmittelbar den Kopf der
Fahrerin oder des Fahrers schützt. Die Erweiterung dieses Schutzes für die Anschieber und
Anschieberinnen wird in einem weiteren Schritt durch erhöhte Anschubbügel hinten gewährleistet, so
dass mehr sicherer Raum für alle Insassen verfügbar wird. "Für den Kopfschutz war es
entscheidend, dass zuerst eine strukturelle Integration auch in bestehende Bobs einfach möglich ist,
um die Umsetzbarkeit bei allen internationalen Teams zu gewährleisten. Daher muss eine
weitgehend standardisierbare Ausführung gefunden werden. Zudem darf die Beweglichkeit der
Athletinnen und Athleten beim zeitkritischen Einstieg in den Bob nicht behindert werden", sagt
Reinkemeyer. Diese Entwicklungsarbeit wird vom Institut für Forschung und Entwicklung von
Sportgeräten (FES) in Berlin durchgeführt, das traditionell die Bobs für den BSD herstellt und daher
die Erkenntnisse zu den strukturellen Anforderungen an den Bob ideal einbringen kann.
Sicherheit der Athletinnen und Athleten im Bob Der zweite Sicherheitsaspekt, die
Sicherung der Athletinnen und Athleten stellt ebenfalls hohe Ansprüche an die Konzeptentwicklung,
da der Bobsport durch eine sehr dynamische Startphase gekennzeichnet und somit nicht mit den
üblichen Automotive-Gurtlösungen kompatibel ist. Die Sicherungsvorrichtung wird unter Leitung des
Allianz Zentrum für Technik entwickelt, das zur Lösung dieser komplexen Aufgabe mit der
Technischen Universität München (TUM) kooperiert. Aktuell werden die Entwürfe mit aktiven Piloten
und Pilotinnen aus verschiedenen Ländern diskutiert, um eine optimale und von allen Beteiligten
akzeptierte Lösung zu finden. "Diese Sicherung muss in extrem kurzen Zeitfenstern unter
räumlich äusserst engen Bedingungen funktionieren und darf beim Start keine Behinderung der
Bewegungsfreiheit verursachen. Dennoch muss die Krafteinleitung gezielt an den knöchernen
Strukturen der Athletin oder des Athleten ansetzen, um deren Schwerpunkt unter Kontrolle zu
behalten. Die aktuellen Konzeptentwürfe sehen daher eine Zweiteilung in einen trikotgebundenen Teil
und einen im Bob fixierten Teil des Systems vor, die auch jeweils an die individuellen Positionen im
Bob angepasst werden müssen." erläutert Carsten Reinkemeyer. "Diese Massnahmen sollen
verhindern, dass Athletinnen und Athleten nach hohen Krafteinwirkungen oder bei
Handlungsunfähigkeit aus dem Bob bzw. aus der Sicherheitszelle geraten und in der Folge durch den
Bob gefährdet werden, so wie wir es z.B. bei dem Sturz von Sandro Michel gesehen haben."
Wie geht es weiter: Das Konzept eines verbesserten Kopfschutzes wurde heute im
Allianz Zentrum für Technik anhand eines Demonstrationsmodells vorgestellt. In der Folge muss es
jetzt noch strukturell auskonstruiert werden. Die konstruktiven Veränderungen im Heckbereich und
die Massnahmen zur Sicherung der Athletinnen und Athleten im Bob sind derzeit in der Abstimmung
mit den Sportlerinnen und Sportlern und den Expertinnen und Experten der IBSF. Erst der Verbund
aller drei Sicherheitsmassnahmen erfüllt die Anforderung an eine bestmögliche Sicherheit für die
Athletinnen und Athleten. "Wir sind stolz darauf, mit der Allianz in diesem Projekt zur
Verbesserung der Sicherung der Athletinnen und Athleten zusammenzuarbeiten", sagt Thomas
Schwab, Vorstandsvorsitzender des BSD. "Der Bobsport ist die Formel 1 des Wintersports und als
schnellste Wintersportart bleiben die Gefahren sehr real. Während an der Sicherheit der Bahnen
erfolgreich gearbeitet wurde, ist es nun an der Zeit, die Sicherheit des Bobs selbst zu optimieren.
Diese komplementären Schritte sind auch im Autorennsport immer gemeinsam unternommen
worden. Durch die Kooperation mit der Allianz und den Expertinnen und Experten der IBSF bündeln
wir unsere Erfahrungen mit der Expertise des Allianz Zentrum für Technik. Mit dieser Kooperation
macht der Bob-Sport einen grossen Schritt in Sachen Sicherheit nach vorne. Uns geht es darum,
unsere Athletinnen und Athleten zu schützen und sicherzustellen, dass Leistung niemals auf Kosten
der Sicherheit geht". "Der Bobsport ist sehr komplex und viele Faktoren tragen zur
Sicherheit bei. Dank der Initiative des BSD haben wir mit der Allianz ein Team mit höchster
Kompetenz und Erfahrung, welche uns neue Einblicke in unseren Sport gewährt. Wir freuen uns über
diese Kooperation mit einem Global Player wie der Allianz", sagt IBSF-Präsident Ivo Ferriani. Für die Allianz mehr als nur Sportsponsoring Als Versicherer steht die Allianz für
Prävention und Sicherheit. Als Partner der Olympischen und Paralympischen Bewegungen war es
der Allianz wichtig, die Verbesserungen noch vor dem Start der Olympischen Winterspiele Milano
Cortina 2026 zu präsentieren. "Wir möchten zusammen mit dem BSD und der IBSF einen
globalen Sicherheitsstandard im Bobsport etablieren, um schwere Verletzungen der Sportlerinnen
und Sportler zu vermeiden. Damit erweitern wir unser Markensponsoring durch die Expertise unseres
Allianz Zentrum für Technik um eine konkrete Unterstützung dieser schnellen Sportart. Mit dieser
Partnerschaft sind wir nicht nur Förderer, sondern werden auch Mitgestalter der Sicherheit in einer
olympischen Wintersportart.", sagt Eike Bürgel, Global Head of Olympic & Paralympic Programm bei
der Allianz SE. Das Engagement geht über die Eisbahn hinaus. Durch die Partnerschaft mit
dem Deutschen Bob- und Schlittenverband erweitert die Allianz ihr breites Engagement für den
Spitzen- und Breitensport. Die Allianz ist strategischer Partner der Olympischen und Paralympischen
Bewegung und hat zu einer erfolgreichen Ausrichtung der Olympischen Spiele Paris 2024
beigetragen. Auch die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 wird die Allianz eng begleiten.
Seit vielen Jahren ist sie zudem ein Partner des FC Bayern und Sponsor der Herren- und
Damenmannschaft des Vereins. Neben diesen globalen Partnerschaften unterstützt die Allianz in
Deutschland zahlreiche lokale Vereine von Alba Berlin Frauen Basketball bis zum Mannheimer
Hockeyclub. Dabei steht besonders die Kinder- und Jugendarbeit im Mittelpunkt. Sport und
Bewegung unter Jugendlichen fördert die Allianz auch über die Initiative MoveNow. Für
weitere Auskünfte:
Nadine Schumann
Tel. +41 (0) 58 358 84 14,
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