Damit das Schweizer Verkehrssystem auch in Zukunft seine Aufgaben für die Bevölkerung und die
Wirtschaft erfüllen kann, braucht es Investitionen in die Strasse und in die Schiene. Mit dem heute
publizierten Bericht durch ETH-Professor Ulrich Weidmann wurde eine wichtige Grundlage für die
Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur geschaffen. Es ist insbesondere positiv, dass der Bericht
straffere Planung- und Bewilligungsprozesse empfiehlt. Die momentan lang dauernden Verfahren
gefährden den Ausbau der Infrastruktur. Bei künftigen Ausbauprojekten muss berücksichtigt
werden, welche immense Aufgabe die Nationalstrassen zu bewältigen haben. Obwohl die
Nationalstrassen nur gerade drei Prozent des Netzes ausmachen, werden 45 Prozent aller
Fahrzeugkilometer und über 70 Prozent der Fahrzeugkilometer des Strassengüterverkehrs darauf
zurückgelegt. Die ständig steigende Belastung führt zu mehr Staus und einer chronischen Überlastung der
neuralgischen Stellen. Damit das Netz weiterhin leistungsfähig bleibt, sind gezielte Ausbauten
unumgänglich. Der Individualverkehr ist in den letzten Jahren konstant um zwei Prozent jährlich
gewachsen. Bevölkerungswachstum und eine immer mobilere Gesellschaft sorgen dafür, dass das
Verkehrswachstum zunimmt. Dieser Entwicklung muss Rechnung getragen werden, indem
Strassenprojekte an stark belasteten Orten rasch realisiert werden. Seit 2008 kamen gerade einmal 17
Autobahnkilometer hinzu, wobei sich das Verkehrsaufkommen verdoppelte. Bei der künftigen
Infrastrukturplanung sollte ausserdem die Entwicklung autonomer Fahrzeuge berücksichtigt werden. Der
vermehrte Einsatz autonomer Shuttles wird auch die Zukunft des ÖV stark beeinflussen. Politik
muss die richtigen Schlüsse ziehen Es liegt nun an der Politik, die richtigen Schlüsse aus
diesem Bericht zu ziehen und mehrheitsfähige Ausbauprojekte entschlossen voranzutreiben. Aufgrund des
grossen Handlungsbedarfs und der langen Vorlaufzeit von Infrastrukturbauten, darf jetzt keine Zeit
verloren werden. Eine gemeinsame Behandlung von Projekten zugunsten der Strasse, der Schiene und
der Agglomerationen ist hierbei eine wirksame Massnahme, um der Schweizer Infrastruktur das nötige
Update für die nächsten Jahre zu geben. Im Hinblick auf die kommenden politischen Debatten ist
es für den TCS zentral, dass die bewährten Fonds für die Strasse (NAF) und die Schiene (BIF) nicht
geschwächt werden. Einsparungen bei den Fonds, die in der Verfassung verankert sind, würden das
Schweizer Verkehrssystem empfindlich schwächen. Wird die Infrastruktur vernachlässigt, leidet die ganze
Gesellschaft unter den Folgen. Der Bericht von Professor Ulrich Weidmann ist eine hilfreiche
Grundlage für die künftige Verkehrspolitik. Für eine wirksame Umsetzung stehen nun Bundesrat und
Parlament in der Verantwortung. Der TCS wird sich weiterhin als konstruktiver Partner für Lösungen
einsetzen, die die selbstbestimmte Mobilität stärken. Pressekontakt: Marco Wölfli, Mediensprecher TCS Tel. 058 827 34 03 |
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